Ursula Plassnik Ehemann Ursula Plassnik sollte im Rahmen einer normalen diplomatischen Mission von Paris nach Bern wechseln.Das Berner Departement für auswärtige Angelegenheiten äußerte jedoch Bedenken: Plassnik sei Schweizer Staatsbürger und könne daher nicht als Botschafter Österreichs in der Schweiz fungieren.
Plassnik hingegen war bereits Österreichs Botschafter in der Schweiz. Damals gab es keine Probleme.Bei einem Briefwechsel wurde folgendes festgestellt gab es in der Schweiz kein zentrales Meldesystem, Nationalitäten wurden von den Kantonen gehandhabt. Plassniks Staatsbürgerschaft wurde laut Register im Jahr verliehen.
Sie erinnert sich an eine frühere Ehe Plassniks mit einem Schweizer, mit der sie automatisch Doppelbürgerin wurde. Da sie dem Mann schon lange entfremdet war, war ihr ihre Situation nicht bewusst.Plassnik riet den Schweizern, auf die doppelte Staatsbürgerschaft zu verzichten die Schweizerin deutete daraufhin an, sie könne bedenkenlos noch als Diplomatin dienen.
Plassnik hingegen hat ihre Schweizer Staatsbürgerschaft aufgegeben und ist nur noch österreichische Staatsbürgerin. Sie wird ihre Stelle in Bern im Herbst antreten.Überraschenderweise war Plassnik während ihrer Amtszeit als “Schweizerin” Österreichs Außenministerin. Plassnik war von Director of External Affairs und diente zwei Jahre unter Schwarz-Blau und zwei Jahre unter Rot-Schwarz. Seit ist sie als Diplomatin in Paris tätig.
“Im Moment ist alles in Ordnung”, sagt das Außenministerium. Viele Botschafter waren Doppelbürger. Experten glauben, dass, wenn ein Monarch einen Vertreter an den Hof eines anderen Monarchen schickt, dieser aus der Monarchie ausgeschlossen wird. Dessen Staatsbürgerschaft war unwichtig Was zählte, war die Loyalität gegenüber den Monarchen, nicht die Loyalität gegenüber der Nation. So viel Lob war für sie fast unerträglich.
Der Vertrauensvorschuss steht Ihnen zur Verfügung“, säuselte SP-Vorsitzender Alfred Gusenbauer in Richtung Regierungsbank. Peter Schieder, sein außenpolitischer Sprecher, übersandte herzliche Glückwünsche. Und Grünen-Chef Alexander Van der Bellen schwelgte am Donnerstag letzter Woche am Parlament so gut an die frühere Kabinettschefin des Kanzlers erinnernd: Das ist die bisher einzige gelungene Regierungsbildung.
Ursula Plassnik, die immer auf der Suche nach Understatement war, versuchte sich mit verschmierten Schmunzeln selbst zu übertrumpfen.Wohlwollen bei der Opposition, Frohlocken in der Regierungsstreitigkeit, und kahl, bei ihren ersten Dienstreisen, werden sich auch ausländische Berichterstatter begrüßen der Kärntnerin.
Ursula Plassnik ist Europas profilierteste Außenministerin. Das Wichtigste jedenfalls: Sie verfehlt 1,90 Meter, und diesen Fehler konnte in den letzten Tagen kein Medium mehr korrigieren. Ihre Körpergröße war für sie immer ein Handicap und Hindernis. Aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes hielt Plassnik sie immer für stark, durchbruchsfähig und verlangte mehr einer Zumutung als andere.
Ursula Plassnik war eine hervorragende Studentin, die mit 21 Jahren ihr Studium der Rechtswissenschaften abschloss und anschließend eine Laufbahn im diplomatischen Dienst einschlug. Jetzt ist die Ministerin 48 Jahre alt.Plassnik war nie ein Politiker im herkömmlichen Sinne. Parteifunktionäre sind ihr fremd; sie hat erst kürzlich die Position der Vizepräsidentin übernommen.
Ursula Plassnik ist eine liberale Bürgerin, aber eine relativ unpolitische Frau, wie ihn die populistische Partei gerne hätte, um die Moderne zu ersticken. Nicht zufällig war die christdemokratische Bürgermeisterin von Athen, Dora Bakoyannis, am vergangenen Sonntag zum VP-Kongress nach Alpbach gerufen worden: Auch sie ist groß, zeitgemäß, urban und karrierebewusst.
Plassnik wurde in diesem Fall nie in einem VP-Biotop sozialisiert. Heutzutage genießt sie es, ihre faulen Wurzeln zu verstecken. Meine beiden Eltern, beide Lehrer in Klagenfurt, waren Sozialisten. Als sie für ihr Studium in Wien ankam, bezog sie ein großes Studentenwohnheim. Nach außen wirkt sie politisch neutral, obwohl sie dem rechten Flügel des Reichstags angehört.
Plassnik war in ihrer ersten Ehe, die nur acht Monate hielt, mit dem SP-nahen Parlamentsdirektor Georg Posch verheiratet.Privat hatte Plassnik wenig Glück: Ihre zweite Affäre mit dem Schweizer Gerard Stoudmann, dem damaligen Leiter des OSZE-Büros in Warschau, war Anfang beendet.
Ursula Plassniks Lebensmann ist fraglos ein anderer: Wolfgang Schüssel. Beruflich, nicht persönlich. Obwohl sie laut der deutschen Klatsch-Gazette-Gala im Februar 2000 eine Affäre mit dem Kanzler hatte. Auch ein Liebesnest sei bereits entstanden. Schüssel hingegen hatte gerade das Haus seiner kürzlich verstorbenen Mutter geerbt.
Schüssel und Plassnik hingegen übertreffen manche Teenager-Schäkerei im Sich-gegenseitig-Necken.Plassnik Schüssel fungierte vorbehaltlos als Kabinettschefin. Sie entschied, wer Zugang zum Metternich-Zimmer hatte, welche Dokumente dem Ministerpräsidenten vorgelegt wurden
Minister, und sie hielt unausstehliche Journalisten in Schach. Kritische Fragen beantwortet sie in Interviews mit einer Grimasse. Die Ingeborg-Bachmann-Liebhaberin fungierte sogar als Vorlernerin und empfahl Bücher, die ihr wichtig waren.
Nur in Koalitionsfragen teilte sie seine Abneigung nicht immer: Im Jahr 2000 war Plassnik gegen Schwarz-Blau und für Rot-Schwarz. Sie tätowiert sich hart mit dem Blues. „Sie hat uns nie wirklich gemocht“, resümiert ein Libertärer.