Jakob Von Metzler Eltern Der 27. September 2002 war der letzte Schultag vor den Herbstferien. Dieser Tag war der letzte Tag im Leben des 18-jährigen Bankierslehrlings Jakob von Metzler.
Es war seine Familie, die ihn zu Hause erwartete; sie wollten am nächsten Morgen in Frankreich Urlaub machen. Pater Friedrich von Metzler (heute 78) war Gründer und Vorstandsvorsitzender der ältesten Privatbank Deutschlands. Gemeinsam mit seiner Frau Sylvia (die heute 65 Jahre alt ist) unterstützte er Museen und Kunstgalerien.
Die von Metzlers waren seit jeher für ihre Freundlichkeit und Großzügigkeit bekannt. Die Tür zu ihrem Zuhause in Frankfurt-Sachsenhausen stand immer offen – ob für Geschäftspartner, Künstler oder die Freunde ihrer drei Kinder Franz-Albert (damals 15), Elena (damals 14) und Jakob.
Jakob von Metzler-Entführung: Der Täter forderte als Gegenleistung für seine Freilassung ein Millionen-Lösegeld.
An diesem Freitag kehrte der Jüngste jedoch nicht nach Hause zurück. Er war entführt und in die Hintergasse seines Hauses gebracht worden. Gegen 12.40 Uhr entdeckte die Haushälterin im Eingangsbereich das Erpresserschreiben, das er mit einer Schreibmaschine gekippt, in eine Klarsichtfolie gestopft und mit einem Stein beworfen hatte.
“Wir haben Ihren Sohn entführt”, sagt der Erzähler. In der Erklärung heißt es: “Es ist nicht unsere Absicht, das Leben Ihrer Familie oder Ihres Sohnes zu zerstören; uns geht es nur um Geld.” Der Angreifer forderte eine Million Euro Entschädigung! Die Lieferung sollte in der Nacht zum Montag erfolgen. Das Geld sollte in zwei Plastikbehälter mit dem Logo eines Lebensmittelladens gelegt und dann nach Anweisung des Bahnhofs vor einer Bushaltestelle am Boden aufgehängt werden. Wenn alles nach Plan läuft, ist Jakob am Montag wieder zu Hause.
Magnus Gäfgen wurde schnell als Täter identifiziert.
An der Übergabestation nahm ein großer, reifer junger Mann die Tüten mit dem Leasinggeld und fuhr mit seinem Auto vom Standort weg. An den Kennzeichen ist schnell die Identität der Person zu erkennen: Magnus Gäfgen ist ein 27-jähriger Jurastudent, der in Deutschland lebt.
Die Ermittler hofften, dass er zum Aufenthaltsort des jungen Mannes reisen und ihn befreien könnte. Es wird anders. Am nächsten Tag bummelte der Entführer mit seiner Freundin Katharina (16) durch Boutiquen, buchte eine luxuriöse Reise nach Fuerteventura und kaufte einen Mercedes C 200 für 30.700 Euro bei einem Autohaus in Deutschland. Amüsiert hoffte die Familie Metzler wider Erwarten, dass ihr Sohn Jakob durch die Haustür kommen würde.
Magnus Gäfgen wurde festgenommen und angeklagt. Im Gerichtssaal verstrickte er sich in Lügen. Teile des Lösegeldes wurden in seiner Wohnung von Polizisten entdeckt. Gäfgen entschuldigte sich daraufhin bei zwei unbeteiligten Bekannten, die den Vorfall miterlebt hatten. Danach murmelte er noch einmal. Ein Ermittler bezeichnete den Täter als “emotional aufgeladen” und “kaltblütig”.
Insbesondere wollte er nicht mit dem Versteck in Verbindung gebracht werden. Es war ein Wettlauf gegen die Uhr – der junge Mann war über vier Tage eingesperrt, vielleicht ohne Essen. Daraufhin erklärte der scheidende Vize-Policeipräsident: “Der Antrag auf sofortige Inhaftierung ist zulässig.” Gäfgen wurde mit Gewalt angedroht. Es hatte Wirkung. Er war derjenige, der die Polizei zur Leiche des jungen Mannes führte. Jakob war vom Täter ermordet worden.
Nach der Hinrichtung: Warum musste Jakob von Metzler sterben?
Was ist Gäfgens Motivation? Geldgier! Die Tat war im Voraus geplant. Gäfgens Vater arbeitete als Bauingenieur, doch es waren keine großen Kräne vorhanden. Magnus Gäfgen war auf der Suche nach Freunden aus wohlhabenden Verhältnissen. Er sprach darüber, dass er ein erfolgreicher Anwalt werden und viel Geld verdienen wollte. Das Geld aus dem Rentenfonds, das sein Vater für ihn angelegt hatte, benutzte er zur Begleichung seiner Schulden.
Sein Freund und er machten einen Urlaub nach Florida, um Zeit miteinander zu verbringen. Auch Elena, die Schwester eines seiner späteren Opfer, hatte ihn durch sie kennengelernt. Mindestens einmal in der Woche fuhr er die Kinder mit seinem Lastwagen zurück nach Hause.
Auch als Magnus Gäfgen am vergangenen Freitag auf der Straße an ihm vorbeiging, schien Jakob die Situation nicht zu stören. Er zerrte die jungen Männer in sein Auto und fuhr sie zu seiner Wohnung, während er einen Kapuzenpulli trug. Er erstach den Elfjährigen und begrub seine Leiche am nächsten Tag in einem nahegelegenen Weiher, wie die Polizei mitteilte. “Wir können nicht zusehen, wie dieser Mann unsere Familie vernichtet”, sagt Jakobs Mutter.
Das Urteil wurde im Juli 2003 vom Landgericht Frankfurt gefällt: lebenslange Freiheitsstrafe mit besonderer Betonung der Strafe bei Mord und erpresserischen Menschenraub mit Todesfolge. Nachdem er den Gäfgen Folter androhen ließ, wurde der Vize-Polizeipräsident verwarnt und zu einer Geldstrafe und einem Jahr Gefängnis verurteilt.