Stefanie Werger Alter Sie bezeichnet sich selbst als „Liederatin“ oder „Rock-Urvieh“, aber auch eine Stefanie Werger muss zugeben: „Langsam wea I miad.“ Damit verweist sie auf die geplante Abschiedstournee der Austropopsängerin. Es ist nicht das erste Mal, dass die Musikerin der Bühne den Rücken kehrt.
Werger, die am im österreichischen Maria Lankowitz als Tochter einer Arbeiterfamilie geboren wurde, hatte bereits ihren Rückzug von der Bühne angekündigt. Zum Glück für ihre Fans blieb sie bei ihr nicht standhaft Entscheidung. Mit Songs wie „Stark as a Felsn“ und „I wü di g’spian“ festigte sie ihren Platz in der deutschen Popgeschichte.
Amadeus Austrian Music Award als beste nationale Künstlerin in der Kategorie Pop/Rock, sieben Jahre später wurde sie für ihr Lebenswerk geehrt.Während ihres Studiums an der Grazer Musikakademie unterrichtete Werger an derselben Musikschule, an der sie vier Jahre zuvor als Studentin begonnen hatte. Ihren Durchbruch hatte die Rockpoetin mit der LP “Die Nächste bin ich!”
Es folgten elf weitere Studioalben und mehrere Auszeichnungen (sechsmal Platin), wodurch sich die Künstlerin als erfolgreiche Sängerin in Österreich etablieren konnte. „Mit uns die Zeit“ erschien und „Südwind“ erschie. Fans mussten bis auf neues Material warten, als sie die Best-of-Sammlung „Die schönsten Liebeslieder“ veröffentlichte.
Anlässlich seines 70. Geburtstags hat Werger nun „Langsam wea I miad“ veröffentlicht, eine Sammlung von sechs neuen und sieben alten Lieblingsliedern. Laut der Website des Künstlers ist es „ein Herzensprojekt“. “Ihre wichtigsten Anliegen wortstark auf den Punkt” würde sie mit auf die Platte bringen. So geht es um das Thema Umwelt ebenso wie die „Gier“ und Werger in „Kamasutra“ beweist ihren „ureigenen Humor“, von dem man sich sicher überzeugen lassen kann bei einer in Weiz beginnenden Abschiedstournee.
Seit ist die Sängerin auch eine erfolgreiche Autorin. Ihr Debüt „Am Anfang was die Liebe – Märchen und andere Wahrheiten“ war ein Bestseller, ebenso wie „Wer spricht hier von Diät?“, für das sie vom österreichischen Buchhandel mit dem „Goldenen Buch“ ausgezeichnet wurde. Im erschien ihr zehntes Album „Als ich wegging, wollte ich berühmt werden“.
Als Krankenschwester Martha in Reinhard Schwabenitzkys Stück „Eine schnelle perfekte Hochzeit“ machte sie einen Theaterbesuch. In Michael Ostrowskis Regiedebüt “Hotel Rock’n’Roll” spielte sie die Köchin eines Begleitservices. Ihr Talent für die kleinen Künste entdeckte Werger, als sie ihre erste Kabarett-Show „Ganzkörperkultur“ nannte, mit Liedern wie „Frauen wollen nur das Eine“ und „50plus-Gnadenschuss. kehrte sie mit dem Programm „Alles wird großartig“ an die Kabarettbühne zurück.
Dass sie auch abseits der Bühnen des Landes für Unterhaltung und Hitsingles sorgen kann, hat Werger bereits bewiesen.warf sie dem ehemaligen FP-Chef Jörg Haider ein Plagiat vor, weil ihr Song “We Need Men” bei einer Pro-Haider-Demonstration in einem Werbespot verwendet wurde.stellte sie sich entschieden gegen das geplante Rauchverbot, das sie auch in ihrem Buch „Ich rauche“ betonte „Raucherhatz“ und „Gehirnwäsche“ lehnen sie ab, wie Werger damals betonte.
Und schließlich wollte sie nach sieben Jahren ihre Heimat in der Steiermark aufgeben. Die Aktion musste jedoch nach über einem Jahr mangels Nachfrage ausgesetzt werden. Werger lebt seit in Graz, wo sie bis mit ihrer Schwester Helga ein Café betrieb. In ihrem Abschiedslied singt sie „It’s time to go.“ „Langsam wea i miad“, wie ihr neues Album heißt, zieht sich Stefanie Werger von der Bühne zurück.
Allerdings nicht ohne mindestens einen weiteren Auftritt auf diesem – neben dem letzten Album ist noch eine letzte Tournee für den Herbst geplant. Schmerzhafte Rückenprobleme erleichtern der Austropop-Ikone den Abschied – es ist eine Qual, aber die Sängerin ist auf dem Weg der Besserung.
Endlich beginnt ihr rund um die Uhr geöffneter Jubeltag wie geplant. Werger wird am 2. Juli 70 Jahre alt. „Die Nächste bin ich“, „Sehnsucht nach Florenz“ oder „Stoak as a Felsen“ – die Steirerin ist mit ihrer unverwechselbaren, kraftvollen Stimme und ihren herzlichen Texten längst die starke Frau des Austropop.
Selbst wollte sie sich schon einmal unter den Messer legen, was ihr Ehemann Karl-Heinz Stadlober danach erfolgreich durchführte. “Der Wahn ist mir einfach zu weit!” ruft sie über „Gummischlauch-Lippen“.
Schon auf der Einladung zur Party sagt sie: “Ich brauche die Dienste eines Schönheitschirurgen nicht mehr; ich möchte lieber schön sein als schön sterben!” Während des Gesprächs erklärt sie: „Von oben bis unten hätte ich zig Operationen und käme 30 Stunden unter den Hammer! Na“.
Ist sie mit sich zufrieden? „Natürlich stören mich bestimmte Dinge körperlich. Wenn ich nicht so dick wäre, wären bestimmte Dinge vielleicht einfacher, aber dann erinnere ich mich, da ist ein nettes oVersize-Modus und fertig!”