Mohammed bin Salman Vermögen

Mohammed bin Salman Vermögen Fast 200 Millionen Dollar an Offshore-Transfers aus Saudi-Arabien werden allein von Schweizer Banken verwaltet. Das lukrative Geschäft wird nun durch den politischen Wirren gefährdet.

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Salmans Machtapparat wird 800 Milliarden Dollar an “korrumpierten” Vermögenswerten in den Vereinigten Staaten und im Ausland zurückfordern. Bis jetzt hat der von oben nach unten gerichtete Staat zu über 200 Verhaftungen hochrangiger Wirtschaftsführer und Staatsbeamter geführt. Der Mövenpick-Miteigner und Multimilliardär Prinz Al-Waleed Bin Talal gehört zu den Verhafted.

Schweizer Banken am Abgrund

Die saudische Säuberung sendet Schockwellen durch das Schweizer Finanzsystem. Die Compliance-Abteilungen der Banken stoßen an ihre Grenzen, wenn sie versuchen herauszufinden, welche Vermögenswerte in gutem Zustand sind und welche plötzlich zahlungsunfähig sind. Dabei gibt es viel zu beachten: Der Offshore-Hub für Assets aus der Petro-Monarchie ist die Schweiz.

Laut einem kürzlich veröffentlichten “Working Paper” des Ökonomen Gabriel Zucman über Steueroasen beliefen sich 223 saudische Offshore-Milliarden auf 193 Milliarden Dollar in der Schweiz. Fast 8% aller Offshore-Bankkonten in den USA stammen aus dem ölreichen Königreich Saudi-Arabien (siehe Grafik). Zucmans Berechnungen basieren jedoch auf Daten aus dem Jahr 2007.

UBS und Credit Suisse stehen heftig in der Kritik.

Das Geschehen auf der arabischen Halbinsel wird somit von Argusaugen in Zürich und Genf überwacht. Die Privatbank Julius Bär, die ihre saudische Kundschaft in Bahrain und Dubai betreut, spricht von einer “verstärkten Überwachung”. Laut Genfer Pictet-Sprecher Simon Roth sei die Lage in Saudi-Arabien “interessant”.

Besonders exponiert sind die Grossbanken UBS und Credit Suisse, die saudi-arabische Vermögen und Abhängigkeiten in Milliardenhöhe verwalten. Infolgedessen konzentrieren sich Compliance-Teams in Banken nun darauf, den aktuellen Status ihrer saudischen Kunden in der Nomenklatur zu überprüfen.

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Allein Saudi-Arabien hat über hundert Mitarbeiter.

Saudi-Arabien ist laut einem Sprecher ein Schlüsselmarkt für UBS: «Mehr als hundert Mitarbeiter arbeiten ausschliesslich für saudische Kunden.» Infolgedessen betrug das Nettoengagement der Grossbank in Saudi-Arabien – das sowohl Kredit- als auch Handelsaktivitäten umfasst – Ende 2016 über eine halbe Milliarde Dollar, das höchste „Exposure“ der UBS im gesamten Nahen Osten und in etwa vergleichbar mit Russland.

Auch im Offshore-Geschäft ist die grösste Schweizer Bank zu schlagen. Dadurch unterhält UBS die besten Kontakte zu saudischen Wirtschaftsführern wie dem 83-jährigen Multimilliardär Abdulaziz Al-Sulaiman, dessen Familie die 1968 gegründete Rolaco-Gruppe kontrolliert. Der Genfer Mischkonzern arbeitet in der Baubranche , Automobilbau, Landwirtschaft, Telekommunikation und Tourismus.

Auf freundschaftlicher Basis mit den Saudis

Rolaco-Gründer Al-Sulaiman ist Mitglied des «Crown Plaza» in Zürich, wo der saudische Scheich als Vorstandsmitglied der Firma Coseco tätig ist. Coseco hat sich der “aktiven Förderung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und dem Nahen Osten” verschrieben und hat seinen Hauptsitz am UBS-Hauptsitz in Zürich an der Bahnhofstrasse 45.

Coleco wird von einem Vizepräsidenten der UBS Vermögensverwaltung präsidiert. Auf Augenhöhe mit den Saudis ist die Credit Suisse ein Konkurrent. Die saudische Olayan Group ist mit knapp über 5 % einer der größten Aktionäre des Unternehmens. Schon im Sommer offenbarte die CS das Wachstumspotenzial des wahabitischen Reiches. Saudi-Arabien ist laut Presse ein “Schlüsselmarkt”. Nachdem sich das Onshore-Geschäft der CS in Saudi-Arabien abgeschwächt hat, plant das Institut, eine Vielzahl von Privatbankern einzustellen.

Nach aufgelaufenen Verlusten von 60 Millionen Franken hat die Schweizer Bank ihrem Saudi-Tochter im ersten Quartal dieses Jahres eine Kapitalspritze von mehr als 50 Millionen Franken zugesprochen – angesichts der erwarteten Onshore-Banklizenz. Laut Bloomberg soll die CS 600 Millionen Dollar für die Expansion im Vereinigten Königreich bereitgestellt haben. Zu der “sensiblen Frage” Saudi-Arabiens wollte das Institut nicht Stellung nehmen.

Saudi-Instable Arabiens Gesetzeslage

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Fest steht jedoch: Die politischen Machenschaften des Königs bringen hiesige Bankiers in die Bredouille. Wer kürzlich noch als lukrativer Saudi-Kunde galt und dem Institut eine «Politically Exposed Person»-Prämie einbrachte, deren Vermögenswerte sind jetzt im Zuge der königlichen Anti-Korruptions-Kampagne zu einem akuten Geldwäschereirisiko für das kontoführende Finanzinstitut geworden.

Was in Saudi-Arabien legal und was illegal ist, ändert sich laut Berner Compliance-Anwalt Michael Kunz ständig: «Regimewechsel sind für Banken einfach nicht zu bewältigen.» Die Institute begeben sich laut Kunz in rechtliche Gefahr, da sie gegen die Sparregeln des Gesetzes verstoßen, indem sie “Verantwortung für die aktuelle Situation” übernehmen.

Die Zahlen wurden auf das nächste Zehntel eines Zehntels eines Zehntels aufgerundet

Daher sollten Banken der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) häufiger als seltener Heikle-Vermögenswerte melden.

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