Marc Wallert Eltern Die Göttinger Terroristin Renate Wallert wurde im Juli entlassen, ihr Mann Werner am hingerichtet. Sohn Marc bleibt vorerst in Geiselhaft – eine Erinnerung, die er Jahre später hat . Die Gotik der Göttinger Familie Wallert beginnt am Abu Sayyaf entführte eine Touristengruppe auf der malaysischen Insel Sipadan und brachte sie auf die südöstliche philippinische Insel Jolo. Renate und Werner Wallert sowie ihr Sohn Marc gehören zu den Geiseln. Schließlich wird die Familie gespalten: Renate wird im Juli entlassen, dann, am wird Pater Werner entlassen. Er und vier weitere Geiseln wurden freigelassen, nachdem Libyen fünf Millionen Dollar Lösegeld gezahlt hatte.
Marc Wallert, der Sohn, bleibt bis zum in Geiselhaft. Der NDR Niedersachsen hat für zum Jahrestag seiner Haftentlassung ein Interview mit Marc Wallert angesetzt, um über seine Zeit dort und sein Leben seitdem zu sprechen.Würde es für den Rest meines Lebens nicht missen wollen.”Marc Wallert thront auf einem Ast im Wald, die Augen auf den Boden gerichtet. Er nimmt eines seiner wenigen “Eintritts-Souvenirs”, öffnet die Moskitoprotectcreme-Tube und atmet tief ein. Der typische Geruch, den er damals mit dem Dschungel verband. Und heute Es ist nicht mehr wie vor Jahren”, entgegnet er.
Der Geruch ist verflogen, die Erinnerungen an Geiselhafts bewegte Vergangenheit jedoch nicht. Der 46-Jährige, der nun gefasst wirkt, könne über die Entführung sprechen, weil der Vorfall bei ihm keine bleibenden Auswirkungen habe, sagt er. Die Beschlagnahme seines Körpers hat ihn jedoch verändert und stärker gemacht. “Das wünsche ich niemandem, aber ich möchte es jederzeit in meinem Leben haben”, so Wallert vom NDR Niedersachsen. Es war Ostern im Jahr. Marc Wallert genießt den Sonnenuntergang auf der Hotelterrasse auf der malaysischen Insel Sipadan mit einem Cocktail in der Hand. Im Handumdrehen schreit er und starrt in den Schalldämpfer einer Panzerfaust.
Zuerst denkt er, dass er gebootet wird. Wallert brauchte einige Zeit, um herauszufinden, was wirklich passiert war und wohin die ganze Sache führte. Auf eine 20-minütige Boots-Odyssee über das offene Meer folgt eine zehnminütige Fußwanderung durch die Düne. Auf philippinischem Boden haben Terroristen Menschen getötet. Mit knurrendem Magen machen sich Marc Wallert und die anderen Geiseln auf den Weg nach vorne. Was sie nicht wissen, ist, dass sie sieben Mal ihre Lager verlegen werden, und jedes Mal wird es für sie völlig überraschend sein. Rebellen und Geiseln fliehen regelmäßig vor dem philippinischen Militär. Tage, Wochen und Monate vergehen.
Der Entführer wiederholt immer wieder, dass der Geisel bald befreit wird. Unsicherheit erstickt die Gefangenen. Rückblickend erinnert sich Marc Wallert Es wäre besser gewesen zu wissen, dass ich nach zwei Jahren freigelassen werde, als zu hoffen, dass es in zwei Tagen passiert. Die Geiseln wurden unter entsetzlichen Bedingungen gehalten, mit anderen Tieren als Nachbarn und ohne jede Privatsphäre – immer umgeben von bewaffneten Rebellen. Außerdem werden die Gefangenen fast täglich von Kamerateams besucht. Während die Rebellen gerne mit ihren Waffen für die Kameras posieren, senden die Geisels emotionale Hilferufe. Die Bilder decken den gesamten Globus ab.
Wallert glaubt, dass die öffentliche Aufmerksamkeit den Verhandlungen förderlich war, aber er sagt, er habe sich wegen der ständigen Anwesenheit der Kameras wie ein Zootier gefühlt. Je länger es dauert, bis die Geisel entführt werden, desto mehr Privilegien erhält sie. Der Dschungel ist eine ständige Quelle von Paketen für Journalisten und Bots. Mal finden Sie Stifte und Zettel, mal Medikamente und kleine Snacks. Marc Wallert ist nicht der einzige Gefangene, der Tagebuch schreibt. Seine Fähigkeit, die Situation zu verstehen und zu akzeptieren, hat ihm geholfen, sagt er. An manchen Tagen schreibt er Seiten in seinem Block.
Nach etwas mehr als drei Monaten kommt der erste Geisel auf den Markt. Marc Wallert holte zwei Original Reissäcke, rollte sie aus und demonstrierte die Verwendung als Rucksäcke: “Sie waren Gold wert, auch auf langen Spaziergängen.” Dadurch hatten sie die Hände frei. Nur mit Hilfe der robusten Reissäcke hätte er es völlig unbeschadet aus dem Dschungel geschafft. Seine alten Sandalen, eine ungeöffnete Sardinenbüchse und ein Ton Rasierbecher vervollständigen seine Dschungel-Sammlung.
Mir wurde von jemandem in Deutschland ein Tonbecher geschickt, damit ich Rasiercreme im Dschungel verwenden konnte. Der praktische Wert war gleich null, aber der psychologische Wert war enorm“, so Wallert Häftlinge gefesselt. Es dauert etwa drei Monate, bis der erste Geisel freigesetzt wird. Während die Eltern von Marc Wallert schon frei sind, muss sein Sohn weiter vögeln. Als er am 9. September endlich freigelassen wurde, war er 140 Tage lang angekettet.