Hedda Adlon Biographie Hedda Adlon, geb. Hedwig Leythen (1889-1967), die Ehefrau von Louis, dem Sohn des Hotelgründers Lorenz Adlon, war die älteste Tochter der letzten Hotelbesitzerin Hedda Adlon. 1955 verfasste sie ihre Memoiren, die zunächst auf Deutsch als „Hotel Adlon“ erschienen und dann ins Englische übersetzt und neu aufgelegt wurden.
Die Geschichte des Hotels fasziniert sie. Sie starb mehr als 20 Jahre vor dem Mauerfall 1989. Lorenz Adlon, ein wohlhabender Gastronom, renovierte das alte Haus 1907 und machte es zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer der vornehmsten Adressen Berlins. Im nationalsozialistischen Deutschland war das Hotel noch einer der letzten Orte.
Jacob Adlon, ein katholischer Schuhmacher, und seine accoucheuse Frau, Anna Maria Elisabeth (Schallot), hatten neun Kinder, von denen das sechste Lorenz Adlon war. Andreas Adlon, sein Urgroßvater väterlicherseits, war Pferdeknecht im Spessart.
1872 absolvierte er eine Lehre in der renommierten Mainzer Tischlerei Bembé, wo er das Tischlerhandwerk erlernte. Genau das ist passiert. Später bat Adlon um seine Hilfe bei der Ausstattung des Berliner Hotels Adlon. Zwei Ehen wurden mit Lorenz Adlon geschlossen.
Als Lorenz starb, heiratete er Susanne Wannsiedel, die Tochter eines Hoteldirektors in Mainz, und sie bekamen von 1872 bis 1877 vier Kinder, darunter Anna Katharina und Ludwig Anton, die nach seinem Tod das Hotel beerbten. Als Adlon Fanny Claus, eine Witwe aus wohlhabendem Stuttgarter Geschlecht, heiratete, starb sie wenige Monate später in Berlin.
Die Produkte der verschiedenen Weinberge wurden von Lorenz Adlon und einem Studienkollegen verkauft, der eine Weinhandlung eröffnete. Adlon konnte sich in jenen Jahren der Anziehungskraft des deutschen Adels und seiner kulinarischen Gepflogenheiten nicht entziehen und besuchte oft das Hotel Holländische Hof am Rheinufer.
Es wird gesagt, dass Adlon einst sein gesamtes Personal versorgte, was ein lukratives Ereignis war, das Adlons Wunsch, einen Beruf in der Kochkunst auszuüben, nährte. Nach einem Urlaub in Frankreich interessierte sich Lorenz Adlon ernsthaft für Lebensmittel und begann nach der Rückkehr aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1872 als Wirt zu arbeiten.
Adlons erstes großes Werk in Mainz entstand 1876, als er bei einem Landesschützenwettkampf den Massen diente. Als Lorenz Adlon 1878 das Restaurant Raimundigarten in Mainz gründete, errichtete er am Nordufer des Rheins einen Holzbau auf einer verlassenen Festung.
Als Touristenziel war es ein sofortiger Erfolg. 1 Dann begann Adlon in den Niederlanden und Belgien mit dem Export von böhmischem Pilsener Bier Lorenz Adlon ging Ende der 1870er Jahre nach Berlin, angezogen von der Anziehungskraft der Stadt als atemberaubende neue Hauptstadt des Deutschen Reiches.
Adlon begann mit dem Verkauf von Wein, nachdem er in der Stadt angekommen war. Eine Traubenkrankheit Ende der 1910er Jahre und die deutsche Inflation ließen den Wert von Adlons Investition so stark ansteigen, dass Adlons Geschäft in der Wilhelmstraße auf einmal drei Millionen Flaschen Wein hatte.
Zwischen 1881 und 1883 betreute Lorenz Adlon weiterhin das Catering für Großveranstaltungen wie das Deutsche Turnfest in Frankfurt, die Bayerische Gewerbeausstellung in München und die Amsterdamer Weltausstellung. Zum Glück für Lorenz Adlon sah seine finanzielle Situation zu diesem Zeitpunkt gut aus.
Adlon kaufte dann eine Reihe von Restaurants. Am Rembrandtplein in Amsterdam steht das von ihm gekaufte Hotel Mille Colonnes. Adlon hatte bereits 1887 ein Café im wohlhabenden Berliner Stadtteil Unter den Linden, das er an Carl Hiller verkaufte.
Während der Berliner Weltausstellung von 1896 beaufsichtigten Lorenz Adlon und zwei weitere Unternehmen, Hiller und Rudolf Dressel, die Hauptrestauranteinrichtungen am Neuen See (Gewerbe-Ausstellung). Bei dieser Gelegenheit wurde Adlon Benjamin Bilse vorgestellt, einem bekannten Orchesterdirigenten, der Adlon der Berliner Elite vorstellte.