Harald Schrott Krank Harald Schrott verkörpert in „Polizeiruf 110 – Heilig sollt ihr sein!“ einen Arzt. Wer sich mit dem schwierigen Thema Fehlgeburt beschäftigt, ist eine ernste Angelegenheit. Seine Gedanken zum Thema verrät der Schauspieler, der auch Vater von drei Kindern ist, im Interview mit Das neue Blatt. Tatsächlich habe ich mich als Medizinstudentin mit dem späteren Berufswunsch Kinderärztin im medizinischen Umfeld immer wohlgefühlt.
Außerdem sehe ich, was ich geworden wäre, wenn ich einen Vollzeitjob gelernt hätte. Ein weit verbreitetes Klischee ist, dass Männer nicht gerne zum Arzt gehen. Da ich ein ungewöhnlicher Mensch bin, gehe ich sehr gerne zum Arzt. Ich fühle mich, als ob ich auf sinnvolle Weise mit dir verbunden bin. Ich habe in den letzten Jahren eine Menge großartiger Ärzte kennengelernt, mit denen ich aufschlussreiche Gespräche über das Leben führen kann.
Der Polizeiruf befasst sich intensiv mit den Themen Schwangerschaftsabbruch und Behinderung. Haben Sie als Vaterfigur eine besondere Bindung zum Autor?
Als Vater berührt mich jeder Film, der den Tod von Kindern oder Jugendlichen thematisiert. Mein Fokus lag hier auf der Trisomie 18, und ich habe mehrere Berichte von Eltern gesehen, die sich dieser Herausforderung gestellt haben. Ihre Stärke und Weitsicht haben mich innerlich tief bewegt.
Generell: Ist es Ihre persönliche Erfahrung, dass viele Eltern vorher wissen wollen, ob ihr Kind gesund ist? War es Ihnen persönlich wichtig?
Wenn ich Paare sehe, die ohne jegliche vorgeburtliche Untersuchung in die Wehen gehen, bin ich erstaunt über ihren Mut. Dagegen war meine eigene Gemütsverfassung nicht ganz so ruhig.
Was ist die wichtigste Botschaft, die Sie in diesem Zusammenhang vermitteln möchten?
In diesem Zusammenhang wird der Begriff “Recht auf Leben” verwendet. Jeder Tag ist ein Geschenk, das man genießen sollte. Dennoch gibt es bestimmte Situationen, in denen die Eltern einer besonderen Lebensaufgabe nicht erwachsen werden können. Niemand wird eine solche Entscheidung so einfach treffen können, und ich werde hier kein Urteil fällen.
Sie haben mit Ihren Theaterkollegen und Ihrer Frau Regine Zimmermann drei Kinder (welches Alter schätzen Sie?). Wie erschöpft sind Sie und Ihre Lieben?
Wir haben zwei kleine Söhne im Alter von 8 und 13 Jahren und eine 22-jährige Tochter, die in Bratislava Medizin studiert. Meine Familie ist der Mittelpunkt meiner Welt, und ich möchte mit ihr wieder vereint sein. Vielleicht bleibt mir das am Ende meines Lebens. Siehe auch Heiner Lauterbach in Baby-Glück: Er genießt seine Opa-Rolle als alter Mann
Im Film ist von einem medizinischen Wunder die Rede. Gibt es ein Wunder in Ihrem Leben, an das Sie glauben, oder hat Sie schon eines umgehauen?
Wenn ich an meine Kinder denke, kommt mir automatisch das Wort „Wunder“ in den Sinn. Alles beginnt mit der Geburt eines Kindes und reicht bis zu all den schönen Dingen, die das Kind zu einem Erwachsenen heranwachsen lassen. Auch in den Bereichen Kunst und Romantik werde ich immer wieder mit neuen und unerwarteten Wundern konfrontiert. Auch wenn hinter den Kulissen oft viel gearbeitet wird,
Welche Rolle spielt Religion in Ihrem Leben?
Ich bin in Tirol katholisch erzogen worden und war auch ein junger Bäcker. Heute betrachte ich die „katholische Kirche“ sehr skeptisch und habe im Laufe der Jahre meine eigenen Überzeugungen entwickelt.
Tiroler dürfen in Berlin leben, solange sie Tiroler sind. Könnten Sie sich vorstellen, eines Tages zu Ihren Wurzeln zurückzukehren?
Ich wollte immer wieder in dieses Land und seine Leute zurückkehren und werde es auch weiterhin tun. Ich habe tatsächlich einen Ort in der Nähe von Innsbruck, den ich mit Ihnen teilen kann. Auch wenn ich mir im Moment nicht vorstellen kann, dorthin zurückzukehren, aber man sollte niemals nie sagen… Peer Gynt und James Bond sind bekannte Beispiele dafür.
In Ihrer Freizeit sind Sie Marathonläufer. Wiener Schnitzel vs. Kaiserschmarrn: Von welchem österreichischen Gericht würdest du gerne mehr essen?
Auf jeden Fall das Schnitzel vor allem anderen! Da ich mich seit zwei Jahren überwiegend pflanzlich ernähre, esse ich heute lieber eine Grießnockerlsuppe und Käseknödel.