Gerhart Baum Fdp Alter Gerhart Rudolf Baum wurde in Dresden geboren. Nach der Zerstörung Dresdens im Februar floh seine Mutter mit ihren drei Kindern nach Bayern. Deshalb zogen sie später nach Köln, wo sie sich als Kriegerwitwe niederließen. Gerhart Baum absolvierte das Abitur und studierte anschließend Rechtswissenschaften in Köln.
Legte er den zweiten Teil der deutschen Rechtsanwaltsprüfung ab und arbeitete anschließend als Rechtsanwalt in Köln. Von war er Vorstandsmitglied des Deutschen Arbeitgeberverbandes.Seit ist Gerhart Baum Mitglied der FDP. Er war Bundesvorsitzender der Jungdemokraten, als Kommunalpolitiker in Köln, Jahre lang Mitglied im FDP-Bundesvorstand und in zahlreichen weiteren Funktionen in der Bundespartei und im Landesverband Nordrhein-Westfalen, davon neun Jahre als kommissarische FDP Bundesvorsitzender.
Von war Gerhart Baum Mitglied des Deutschen Bundestages. Von war er Parlamentarischer Staatssekretär im zunächst von Hans Dietrich Genscher und dann von Werner Maihofer geführten Bundesministerium des Innern. Als Innenminister gehörte er von der sozialliberalen Regierung Helmut Schmidt an. Schon damals beschäftigte ihn das Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit, wie beim Untergang der RAF und der Liberalisierung der sogenannten Radikalenerlasse.
Nach dem Zerfall der sozialliberalen Koalition kehrten er und die anderen FDP-Bundesminister am 17. September zurück. Die Chance, als Justizminister in das Kabinett Helmut Kohl zu berufen, lehnte er ab. Als Bundestagsabgeordneter widmete er sich weiterhin Themen wie Freiheitsrecht, Umweltschutz und Kulturpolitik.
Begann er seine Tätigkeit bei den Vereinten Nationen, zunächst als Leiter der deutschen Delegation bei der UNO-Mensenrechtskommission in Genf, dann als UN-Sondergesandter für die Menschenrechte des Sudan. Während seiner Zeit als Regierungsberater der osteuropäischen Regierung vertrat Baum die Interessen von Gastarbeitern aus Russland in einem Gerichtsverfahren gegen die Bundesregierung.
Er arbeitet jetzt mit Amnesty International und Human Rights Watch an einer Reihe von Projekten.Mehrere Fälle vor dem Bundesverfassungsgericht wurden von Gerhart Baum angestrengt. So gelang es ihm unter Führung von Burkhard Hirsch gemeinsam mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, wesentliche Teile des Gesetzes zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität als menschenrechtsverletzend und damit verfassungswidrig zu erklären.
Mit einer zweiten Verfassungsbeschwerde konnte er das Luftsicherheitsgesetz erfolgreich anfechten, diesmal unter Federführung von Burkhard Hirsch. Verfassungswidrig und Nichtig Passagiere wurden am vom Ersten Senat des Bundesverfassungsgerichts für unschuldig erklärt. Gerhart Baum hat kürzlich einen Rechtsstreit gegen ein Gesetz in Nordwestfalen gewonnen, das es privaten Computern verbietet, zu Hause im Internet zu suchen.
Er konnte das Bundesverfassungsgericht mit davon überzeugen, dass solche Eingriffe nur unter strengen Voraussetzungen zulässig seien. Auch ein neues Computersicherheitsgesetz wurde vom Gericht geschaffen. Gerhart Baum ist mittlerweile einer der führenden Köpfe im Kampf gegen das Vorratsdatenspeicherungsgesetz.
Auch die kulturellen Interessen von Gerhart Baum sind gut dokumentiert. Er engagiert sich für die Erfüllung der kulturellen Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und für die Entwicklung neuer Musik. Infolgedessen ist er Mitglied des Kuratoriums „Musik der Jahrhunderte“ in Stuttgart. Er ist Mitglied in mehreren Kulturkreisen und Mitglied im Kulturrat des Landes NRW.
Der Schwerpunkt der zahlreichen Veröffentlichungen von Gerhart Baum liegt auf bürgerlichen Freiheiten und Menschenrechten sowie anderen Themen, die ihm persönlich am Herzen liegen.Baum ist Rechtsanwalt bei der auf Anleger- und Verbraucherschutz spezialisierten Düsseldorfer Kanzlei „baum, reiter & collegen“. Er hat drei Kinder und lebt mit seiner zweiten Frau, Renate Liesmann-Baum, in Köln.
Abkassiert – Die skandalösen Methoden der Finanzbranche“ von Gerhart Baum, Julius Reiter und Olaf Methner, erschienen, hat eine große Fangemeinde und die besten Kritiken. Auf 250 Seiten zeigen die Autoren nicht nur, wie Banken, Versicherungen und andere Finanzinstitute das Vertrauen ihrer Kunden missbrauchen. Baum, Reiter und Methner schonen niemanden, einschließlich Politiker, Finanzwächter und Richter, und bieten eine Reihe von Vorschlägen zur Verbesserung des Verbraucherschutzes.
Ebenfalls im September erschienen ist das Buch von Gerhart Baum „Rettet die Grundrechte! – Bürgerfreiheit contra Sicherheitswahn. Der ehemalige Innenminister Baum beschreibt, wie der Geist der Apathie jeden Bürger verdächtig macht, wenn die bürgerlichen Freiheiten durch Terrorismus bedroht sind. Wie er in seiner Arbeit aufzeigt, hat die Politik die Grenze zwischen Recht und Wirtschaft zunehmend verwischt.