Brigitte Kowanz Krankheit Mögest du Frieden im Sonnenschein finden.” Mit diesen ergreifenden Worten endet der am Sonntagabend gepostete Instagram-Account von Brigitte Kowanz Die österreichische Lichtkünstlerin starb am 28. Januar im Alter von 64 Jahren, wie ihr Sohn Adrian Kowanz mitteilte. Lange kämpfte Seine Mutter gegen eine schwere Krankheit, die sie aber nicht überwinden konnte. Sie hatte zuvor auch gearbeitet.
Seit den Jahren widmet sich Kowanz der Visualisierung von Immaterialität und der Flüchtigkeit des Lichts. Sie schuf „Malerei aus Licht und Schatten“, wurde als „Botschafterin des Lichts“ bekannt und war eine der einflussreichsten und visionärsten Künstlerinnen Österreichs. Ihre Werke waren facettenreich, poetisch, anmutig und grenzüberschreitend.
Sie sprengte die Grenzen des Raums und füllte ihn mit Licht, strebte nach ständiger Veränderung und definierte dabei ein neues skulpturales Konzept. Kowanz interessierte sich nicht nur für die Ästhetik des Lichts, sondern auch für die wissenschaftliche Komponente und die Entwicklung von Forschungsmethoden. Dennoch glaubte der Künstler, dass die Arbeiten auf finstere Weise und ohne Kenntnis eines theoretischen Rahmens aufgeführt werden sollten.
Für die Biennale in Venedig, die sie gemeinsam mit Erwin Wurm sterreich kuratierte, schuf Kowanz einen „Lichtpavillon“ mit einer viereinhalb mal neun Meter hohen Neonarbeit Schreiben sowie dessen Übersetzung in Codes. In Venedig schickte sie die Gründungsdaten des Internets in leuchtenden Morsezeichen, während Spiegelwände den Raum ins Unendliche multiplizierten. „Licht ist expansiv und flüchtig; es bleibt nie still – Licht ist eine Lebensmetapher“, sagte sie.
Die öffentlich zugängliche Dachterrasse „Libelle“ über dem Leopold-Museum im Wiener Museumsquartier wurde eröffnet, gekrönt von den Lichtkreisen von Brigitte Kowanz, die als große Installation auf der Plattform installiert wurden. Seitdem ragt ein drei Jahrzehnte alter und weithin sichtbarer Ring über der Stadt auf. Sie kann sowohl von weitem als auch vom Dach aus gesehen werden. Kowanz wurde in Wien geboren.
Sie begann wie ihr älterer Bruder direkt nach der Matura ein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst.Anfänglich vom Medium Malerei angezogen, experimentierte sie mit Licht und dessen Wechselwirkungen mit anderen Materialien. Anfang Jahre entstanden in Zusammenarbeit mit ihrem damaligen Partner, dem Konzeptkünstler Franz Graf, Arbeiten auf Papier und Leinwand sowie transluzente Bildträger und selbstleuchtende Farben.
Sie begann sich vom Mainstream der Malerei zu entfernen und um die Beziehungen zwischen Raum und Licht zu untersuchen, schuf sie ihre ersten Lichtobjekte aus Glühlampen und fluoreszierenden Farben. Kowanz gilt als Pionier, Mentor und Vorbild für aufstrebende Künstler und Künstler in Ausbildung. Seit ist sie Professorin für Transmediale Art an der Universität für Angewandte Kunst; im vergangenen Jahr übernahm die Künstlerin Jakob Lena Knebl die Klasse von Kowanz.
Die vielen Glaskästen mit zerbrochenen Lichtfiguren und Lichtbuchstaben hallten durch den Raum und verweilten in den verschiedenen durch die Reflexion entstandenen Räumen. Gleichzeitig wurde ihr Brief Now I See über den Wiener Uniqa-Tower getragen. Für ihr künstlerisches Schaffen wurde Kowanz mit dem renommierten Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet.
Erst später erlangte sie weltweite Anerkennung und ihre Arbeiten wurden in Einzelausstellungen in München, Brüssel, Sydney und Zürich gezeigt. Dauerhafte oder aktuelle architektonische Eingriffe finden sich im Museum Liaunig in Neuhaus, im Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster oder im Varta-Haus gegenüber dem Museumsquartier in Wien. Aktuell sind Arbeiten in Gruppenausstellungen in der Albertina Modern, im Belvedere und in der Landesgalerie Niederösterreich zu sehen.
Der Tod der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz am Sonntag hat in der Kunstwelt und in kulturpolitischen Kreisen Empörung ausgelös Brigitte Kowanz gab der Kunst eine neue Dimension, indem sie mit echtem Licht experimentierte und der Kunst einen nahezu naturalistischen Charakter verlieh, ohne das Poetische zu verlieren“, sagte Andrea Mayer (Grüne) in einer Mitteilung.