Ardi Goldman Vermögen Die Korruptionsermittlungen gegen Cargo City South schreiten langsam, aber stetig voran. Volker A., ein ehemaliger Fraport-Mitarbeiter, und Ardi Goldman, ein Investor, standen heute wieder im Rampenlicht. Der Richter schien mit den Aussagen der Angeklagten zu kämpfen.
Ist die bisherige Fraport-Mitarbeiter-Aussage von Volker A. als Wahrheit oder als Widerlegung der Vorwürfe zu werten? Diese Frage stellte der Vorsitzende Richter Christopher Erhard, nachdem die Angeklagte gestern den zweiten und letzten Teil seiner Anklageschrift erhalten hatte.
Erhard räumte ein, dass er die Worte von A. als Streit ansah, doch der Richter hätte es vorgezogen, den Angeklagten Fragen zu stellen, um Unklarheiten auszuräumen. Torsten Fuchs, ehemaliger Rechtsanwalt von Fraport-Rechtsanwalt Manner, hat sich in dieser Angelegenheit der Stimme enthalten. Er erklärte, dass sein Mandant keine Fragen beantworten könne. Fuchs und A. kehrten zu ihrer schäbigen Taktik zurück, mit der sie seit Beginn der Korruptionsermittlungen in der Cargo City Süd im Februar begonnen hatten.
Richter Erhard ließ es auf sich einwirken, dass er diese Taktik nicht verachten wird. Auf jeden Fall hat er ungewöhnlich viel Zeit damit verbracht, Punkte zu sammeln, wo seiner Meinung nach noch Verbesserungspotential besteht. In seinem Eingeständnis behauptete Volker A. beispielsweise,
dass ihm der inzwischen ebenfalls angeklagte Makler Uwe S. im Zusammenhang mit einer möglicherweise anstehenden Immobilientransaktion einen unerwarteten Anteil seiner Rückstellung angeboten habe. Der Richter möchte wissen, ob A. die mutmaßlichen Schmiergeld-Angebote abgelehnt hat oder noch annimmt. Kein Wort von den Wütenden.
eine Million Dollar
Auch angesichts der Million Euro, die Volker A. im Falle einer erfolgreichen Immobilientransaktion vom Projektentwickler Jürgen Harder erwartet wird, zeigte sich Richter fasziniert von der Reaktion des ehemaligen Fraport-Assistenten. War A. bereit, das Geld anzunehmen oder hat er das Angebot abgelehnt? Kein Wort von den Wütenden. Auch die Äußerungen von A. zu den Vorwürfen gegen den Investor Ardi Goldman seien “von hohem Interesse”, erklärte der Richter. Wieder gibt es kein Wort.
Goldman, der sich auch vor dem Frankfurter Landgericht verantworten muss, zeigte sich gestern zukunftsorientierter. Er gab der Economic Sentencing Commission einen Überblick über seine Einkommens- und Finanzlage. Nach Angaben des Investors ist er Geschäftsführer von sechs verschiedenen Unternehmen.
Im Jahr 2014 wäre das monatliche Stipendium auf 31 000 Euro netto festgesetzt worden. Allerdings musste er monatliche Defizite von 2000 Euro im Jahr 2011 und 23 000 Euro im Jahr 2012 verbuchen, die er auf Mietausfälle und zusätzliche Investitionen zurückführte.
Das gesamte Immobilienportfolio von Goldman war bei seiner Freistellung zwischen 20 und 25 Millionen Euro wert. Der Investor prahlte kühn mit “mein Hüten, mein Haus und meinen Wagenpark”, wo Oldtimer zu finden seien, obwohl er betonte, dass er weder Gold noch Aktien besäße.
Er verfügt über keine nennenswerten liquiden Mittel. Gewinne aus einem Projekt werden sofort in das nächste reinvestiert. Goldman erklärte, dass sein Geld ausreichte, um sein Überleben zu sichern. Er sei jedoch “nicht so wohlhabend wie Herr Harder”.
Goldman wurde gestern vom Vorstandsvorsitzenden auf eine E-Mail des Maklers Uwe S. an den Investor kontaktiert. In diesem Fall sagt einer der „Dritten“, dass die 800.000 Euro – das wandelbare Schmiergeld – zurückerstattet werden sollen. Während der Staatsanwalt glaubt, dass der Fraport-Mann Volker A. an den “Dritten” beteiligt war, behauptet Goldman, er habe die Post nicht erhalten und wisse nicht, wer an den “Dritten” beteiligt sein könnte.
Am Dienstag wird Wilhelm Bender, ehemaliger Fraport-Vorstandschef, als Zeuge vereidigt. Die Verteidigung von Goldman wird zeigen, dass ihr Mandant gute Kontakte zum Fraport-Vorstand hatte und ein Scheck mit dem Mitarbeiter Volker A. nicht erforderlich war, um zu einer Erbbau-Stiftung in der Cargo City Süd zu gehen.